4. Tag - 16.06.2025




1. Leg -
Durch die Gletscherwelt nach Alta

Leknes (ENLK) - Alta (ENAT)  - 0805 - 1017 - 02:12 h - 493 km

Am Morgen gibts Frühstück in Nachbarhotel und den Genuss der Autofahrt zum Flugplatz- wieder durch die raue Landschaft, die Felsen, das Wasser und das Eis. Die Flugpläne mache ich immer abends online, mittlerweile dauert es kaum noch 10 Minuten. Übrigens grundsätzlich mit Langen, auch die Delays. Flugplan schließen allerdings immer im jeweiligen Land telefonisch. Auf dem Apron neben unseren Maschinen steht eine DA60 aus der Schweiz- wie wir erfahren aus Triengen- da war ich letztens, Zwischenstopp zum Matterhorn. Wir funken mit Leknes Tower und damit einem Fluglotsen der in Bronnesund sitzt- ein bisschen eigenartig ist das schon.


Start wieder auf der 02 und die Böen haben uns. Es scheppert im Steigflug, Cockpit aufräumen ist angesagt. Ich hatte 2.000ft requestet, die werden nicht reichen sehe ich, bei dem Gewackel ist es schwierig mit Funken. Es scheint dass die Fjorde noch tiefer, die Felsen noch höher sind. 30km entfernte Berge spiegeln sich in den Fjorden, unglaublich wie ruhig das Wasser da unten sein muss. Die Vegetation ist nur noch spärlich vorhanden, mit paar Höhenmetern gibt es nur noch Fels und Eis. Es wird ruhiger, wir pegeln uns auf Bergspitzenniveau oder etwas drunter ein und folgen den Tälern und Fjorden Richtung Alta. Ein paar aktive Militarys gibt’s dann auch noch, so wirklich stören sie uns nicht. Und wie immer ist die Dynamic mit Jochen und Peter exakt 100m hinter mir, so macht Formation fliegen Spaß! Kurz vor Alta überfliegen wir noch den Langfjord in voller Länge um dann kurz vorm TOFTEN-Punkt rechts abzudrehen und 25km vor der Piste bereits ein Cleared to land bekommen.



Wunschgemäß verlassen wir die Piste über Delta obwohl wie bei B schon fertig waren, auch egal, so kommen wir direkt bei der Tankstelle raus. Und während seit 50 Jahren in Deutschland über Flugplatztankstellen gerätselt wird steht hier schon wieder eine von AirBP und tut was sie soll: sie funktioniert. Einfach so, ohne Personal. Karte rein, Tanken, weiter geht’s.




2. Leg -
Finnland wir kommen

Alta (ENAT)  - Kittilä (EFKT) - 1159 - 1326 - 01:27 h - 275 km

Abschied von Norwegen: also noch was landestypisches essen, leider gibt’s in der Fressbude gegenüber dem Flugplatz kein Rentiersteak, kein Farikal und keinen Lachs sondern Caesar-Salat, na auch egal.
Start auf der 11, Finnland wir kommen! Kurz nach dem Start verwandelt sich die Landschaft in atemberaubender Geschwindigkeit in eine trostlose schwarzweiße Ebene geprägt von kargem flachen Land, Schnee, Seen und Flüssen. Borderline 100km nach dem Start, Kurs nun Südost. Hier wohnt niemand, keine Straßen weit und breit, auch im Funk wird’s schweigsam, der böige Gegenwind beschäftigt uns beim Kurshalten. Seit Überflug der Grenze Norwegen/ Finnland sind es nur noch 140km bis Russland- wir haben uns für Störungen der Satelitennavigation vorbereitet, das Jamming bleibt aus. Dass es noch richtig böse werden würde wußten wir noch nicht. Ein einsamer Berg ragt in den Kurs, kurz darauf landen wir- vom Tower sorgfältig separiert- erstmals One by one auf der 2500x45m- Bahn von Kittilä.



Ganz allein auf dem riesigen Vorfeld binden wir die Flieger an, packen die Kanister aus und werden zum Tor begleitet.
Nach einer teuren Taxifahrt durchs wunderschöne Fjäll-Lappland landen wir auf dem schon beim Hinflug gesehenen einzigen Berg in der Gegend- im Wintersportgebiet von Levi. Neben der Piste liegt beiseite geschobener Schnee unter Planen, ein bißchen gespenstisch wirkt die Szenerie aus Schneekanonen und Schischaukeln in der hellen Junisonne, grünen Wiesen und Mückenschwärmen schon. Peter ist kurz davor im Panoramarestaurant eine One-Man-Show mittels vorhandenem DJ-Equipment zu starten und wird glücklicherweise irgendwie daran gehindert. Das Restaurant hat dann Elbfallbauden-Feeling mit Altenheim-Charme ohne Schnee, wir amüsieren uns trotzdem, das Eis war dann zu viel.


2025 Nordkap
17.06.2025

Besucher


2025 © Yvette & Borchert Pohle