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Wir haben ein Flugzeug - 29.05.2002

So ist das mit dem Fliegen. Das Schwerste daran ist- nun wissen wir´s- die Landung. Und die kommt immer erst am Ende des Fluges. Und Peenemünde hat ein Trauma erzeugt- mich vorsichtig gemacht. Schluß mit Lustig. Vor allem die Zweifel an den eigenen Fähigkeiten machen den Wiederstart schwer. Und nun ist es Uwe Baum- wer hätte das gedacht- der zum Weitermachen drängt. Wir üben ein paar mal gemeinsam. Die Fluglehrertechnik von Uwe sollte Schule machen. Keine Lehrerhand am Steuerknüppel. Aber immer einsatzbereit. Kein Gequatsche, aber jeder Fehler wird sofort kommentiert. Wir fliegen Platzrunden und üben intensiv das Landen. Lange Landung, kurze Landung, Schleppgas, verschiedene Klappenstellungen, kalifornischen Riesenslip, Triebwerksausfall, Seitenwind. Das Selbstvertrauen wächst.

Eine gute Landung beginnt mit der Vorbereitung des Endteils. Funk beendet, Maschine in Landekonfiguration- außer vielleicht noch Landeklappen- und in der passenden Höhe. Jetzt Gas raus, volle Klappe. Wichtig sind nur noch zwei Dinge: Lage der Piste und Geschwindigkeit. Der anvisierte Punkt auf der Piste darf ruhig etwas vor der Schwelle liegen. Fahrt halten. Die Ansicht der Piste muß immer das gleiche Trapez bleiben. Verändert es sich, wird die Landung zu hoch oder zu tief. Seitenwind wird mit Vorhaltewinkel und gleichzeitig hängender Fläche kompensiert. Nicht übertrieben, schließlich nimmt unten der Wind ab. Konsequent wird der Sinkflug mit (Originalton Kny) „Todesverachtung“ durchgeführt. Erst ganz unten wird abgefangen, in niedrigster Höhe über der Piste die Fahrt verschossen. Die Fahrtreduzierung führt zum natürlichen Bestreben des Flugzeugs, die Nase zu senken. Um im Horizontalflug zu bleiben, gilt es jetzt, die Fläche immer weiter anzustellen. Im letzten Moment wird der Vorhaltewinkel mit dem Seitenruder ausgedreht- wenn die Maschine sich jetzt setzt, ist die Landung auch gelungen.