Sie befinden sich hier: Minilegs / 2014 Desaster

26.10.2014 - Bertsdorfer See

Ein Bericht von Jerome

Halloschen,

ja also Samstag war für uns Leicht(sinnigen)Fliescher keinen guten Tag. Ich sollte wegen des geprägten Südwindes mein Passagierflug absagen. Die Leute waren extra aus Dresden gekommen. Sie wollten vom Umsteigen auf Motorsegler, Segelflugzeug oder andere Dreiachser Spezies nichts hören. Ich habe Zeugen :-)

Anschliessend Berzorfer See. Da habe ich die Tüte ausgepackt, aber nichts weiteres gemacht. Der sächsische Spruch lautet : "Sähst De deen Kiter hin und her sescheln, im Tütchen bleeeeeebt deeeeen Schiiirmchen". Und es stimmt sogar.

Sonntag früh, nach dem Lösen der Frage, Nanu Nanu, was isch die richtische Zeeit?, stand ich um 9 am Bersdorfer See (wieder). Da ist mir noch einmal einen urschlesischen Spruch eingefallen : „Ist der Kiter fort, Hol gleich dein Schirm sofort“

Erstmal schauen, ob man den Schirm an Strand halten kann, dann nichts wie hoch zum Hügelschen im Rückwartslauf. Einen ersten Versuch mit sicherlich 6 oder 7 hin und her, auf der 15m breiten Wiese, aber ohne Bodenberührung bitte schön. Es macht spass, obwohl ich glaube, ich bin der einstige der an sowas Spass hat. Landen, hoch, hüpfen, hoch.über Grund Manchmal bleibt man eine kleine Ewigkeit 50cm über Grund. Magique!!! Da sieht man bei dieser Bodennähe, wie die Steurleinenaktionen Energie fressen. Es ist cool um effektivere Kurven fliegen zu lernen, Gewichtverlagerung usw...

Aber jetzt kommt was besseres, kein Desaster, das war nur damit Ihr meine Zeilen liest.

Starte, gleich geht es hoch, um die 8/10m Höhe, dann anstatt über die Wiese zu bleiben, um weitere S zu fliegen, fliege ich gleich links, da wo die Bäume sind. Und da, jetzt glaube ich an Wunder, es trägt. Der Sigma fliegt die ganze Kante links knapp über die erste Baumenreihe. Der Schirm verliert keinen Meter. Ich bin 15m über Grund und soare auf die Bäume den ganzen Nordufer des Sees. Nach 500m ca, kommt dann einen bepflanzten Bereich wo eine Landung nicht mehr möglich ist. Ich muss 180° drehen. Da verliere ich gut 5/6 m. und das ist vorbei der Aufwind reicht nicht mehr. So laut wie ich in dem Moment schreie, bin ich gut für die Anstalteinlieferung. Ich lande, die Leute gucken ein bischen misstrauisch. Eltern nehmen ihre kleine Kinder wieder an der Hand. Bürgerliche Ehemänner ziehen Ihre Frauen weg. Wahrscheinlich dieser Aufkleber auf dem Helm und der ganzen Auftritt. Ich denke, verdammt, war das doch so easy? Dann ein zweites Mal, und genau den gleichen Flug. Die ganze Kante, entlang, und dann muss ich wieder bei den Pfahlen drehen und leider landen. Nicht mal 3mn in der Luft aber magique, creazy, grandiose, fantastique, incroyable.

Es steckt was drin in diesem See. Noch ein Monster und dann ist alles da. So jetzt, wie geht´s weiter? ich denke, dass mit einer guten Kurventechnik, 5kmh mehr wind, ein hin und her möglich ist. Der ganze Flug, und die ganzen 2 Stunden, habe ich nicht einmal den Beschleuniger getreten. Also, ein Bisschen mehr ist drin. Oder vielleicht mit einem Drachen...

Ich hoffe Ihr seid alle noch dabei. Fliegen Sie kreativ, Hören Sie nicht auf Ihre Nachbar, Seien Sie brav zu Hause und Verbringen Sie eine gute Woche.