05.06.2007 - Frankreich - England
1. Leg: Calais (LFAC) - Cambridge (EGSC)
2. Leg: Cambrigdge (EGSC) - Kirkbymoorside
Der zweite Tag
beginnt mit französischem Weissbrot und üblichen Zutaten, die beeindruckend schöne Lotsin auf dem Tower und angebliche navigatorische und landegebührliche Erkenntnisse führen zu ausgedehntem Aufenthalt von Tobi und Christian derweil die Pioneer schon mal das Triebwerk zornig macht.
Start in schönster Formation welche auch eine ganze Minute beisammen bleibt- nach Durchsteigen ungenügender Wolkenlochgröße fehlt fast die Hälfte um zunächst verschollen zu bleiben. Frequenzen gecheckt und die Kleinen gesucht- Lima Alpha weiß selbst noch nicht wo sie ist, die Pioneer mit Nordkurs ist voraus. Das Abenteuer hat begonnen, armer Ernst mit Steinzeitnavi krebst irgendwo 3000ft unter uns während wir on Top den Kanal nicht zu sehen bekommen. Eckhard schiebt die Gase rein, funkt sich mit FIS nach Cambridge und gibt deprimierende Positionsreports um dann 15 Minuten auf uns zu warten. Aus gutem Grund um Lima Alpha besorgt erreicht das Restgeschwader die Insel in FL 65 um die schöne Höhe britischen Luftraumstrukturen zu opfern. Dank ausführlicher Besprechung auf Bord- Bord- Frequenz und komplexen Berechnungen gelingt das Zusammenführen in der Platzrunde von Cambridge. Entsprechend Clearance setzt die Zodiac auf Gras auf um der Fascination umgehend Asphalt zu empfehlen, ein nie aufzuklärender Dialog zwischen Tobi und Controllerin führt zum Near- Miss der Fascination und einem flügellosen Mobil auf eben jener Piste.
Hinter Cambridge 0- Meridian gekreuzt
In grellleuchtenden Warnwesten betreten wir britischen Boden um die verschiedenen Flugberichte auszutauschen, in jeglicher Kommunikation behindert durch Abbremsen viermotoriger Turboprop- die Ruhe im Cockpit kommt zum Fehlen. Schlimmer wird’s im Charlie wo Tobi seine Asphaltpiste mit wiederum hübscher Controllerin und zutiefst erschrecktem Autofahrer diskutiert. Anfragen über etwaige Luftraumverletzungen hinsichtlich möglicherweise zerissener Formation werden abgewiesen, viel Papier beschrieben und dann sind wir auch offiziell angekommen, Tanken und Englandkarte für Horst und auf zum Rollhalt.
Start in schönster Formation- CAVOK, Nordkurs, Lima Alpha kämpft um Höhe, die Zodiac um Fahrt. Kleine Luftkämpfe in alter Tradition begonnen, Fotos, FIS und das große Ziel vor Augen. Der Geruch im Cockpit ist dann wohl nur Hypersensibilität, sowieso keine Zeit dafür da der mäßig geliebte Pocketcomputer aussteigt. Einsitzig in der Fascination ist der Reset auch nicht schwierig jedoch erfolglos- ohnehin muß ich das Gekreische im Funk untersuchen. Das ist anfangs nett, weil ich das Triebwerk nun im Intercom habe und mir den Drehzahlmesser spare. Die Kontrollleuchten fürs Fahrwerk erlöschen was auch nicht gut ist und dazu der Transponder welcher sich heimlich selbst einschaltet. Damit nichts fehlt ist nun der Geruch wieder da und die Entscheidung, diesen Flug schnellstens- allerschnellstens zu beenden. Ob mein schlechter Funk gehört wird ist egal angesichts soeben entdeckter Betonpiste aus Churchills Zeiten auf 10 Uhr, linksschwenk und Fahrwerk entriegelt was dann einfach nicht raus will. Erinnerungen an Notverfahren ausgegraben und verworfen, noch mal Vollgas und das Hauptfahrwerk läuft. Copilotensitz umgeräumt, Bolzen geprüft, Anfrage im Headset ignoriert, hübsche Graspiste auf 3 Uhr entdeckt, Rechtskurve und Anflug, Vollkreis weil doch zu hoch, Endanflug und erst mal hart abgefangen um das Bugrad aus dem Gehäuse zu locken.
Windsocke gefunden, schöne Landung und dazu noch Gegenwind, raus aus dem Cockpit um die Fliegerkameraden zu beruhigen. Die Knie sind butterweich beim Armeschwenken und die wiederum zerissene Formation diskutiert ein wenig mit FIS über das aufschreckende Word Emergency und kommt in ungeordneter Folge zur Landung. Ähnliche Freude beim Wiedersehen wie in Cambridge nur aus anderen Gründen, wir stellen Kirksbymoorside fest als Landeort statt Wombledon, schrauben die Fascination auseinander. Während Christian Fliegerwerkstatt und Office nebenan inspiziert, uns alle mit Visitor- Kärtchen ausstattet bauen wir mittels 7er Schraubenschlüssel- welchen wir unter Todesdrohungen leihen durften- die laut Bernds phatologischem Bericht frisch verstorbene Batterie aus.
. London Distress hatte dann aber noch in der Gegend rumtelefoniert und bei dem Grasplatz auch nach uns gefragt.
Umgehend rekrutierter Trupp eilt per Anhalter im Linksverkehr ins nächste Dorf um bei Landmaschinenhandel Russel- zunächst verlacht wegen alberner Größe- eiligst eine neue Batterie ordert.
Die Ursachenforschung bleibt trotz Telefonjoker ergebnislos, das Tagsziel nicht erreicht und dem Sonnenstand folgend organisiert Christian ein Hotel mit Pub oder umgekehrt. Die gute Stimmung wird mit Bier und Whisky verbessert, niemand bedauert ernsthaft die verlorenen Meilen.